Obsthof Kammerer

„Manche Arten würde es ohne das Brennen hier nicht mehr geben“

Zu den Bränden

„Früher gabs hier nur zwei Kühe, nen Geiß und drei Kirschbäume“

Als kleinbäuerliche Landwirtschaft begann der Obsthof von Klemens Kammerer nach dem zweiten Weltkrieg von Neuem. Sein Großvater war es, der hier in den 50er Jahren die ersten Erdbeeren gepflanzt hat und den Obstanbau stetig vorangetrieben hat. Wo einst nur vereinzelte Bäume standen, blühen im Frühling nun ganze Obstbaumfelder.

"Als Kind steht man hier mit am Brennkessel"

Was als kleinbäuerlich begann, ist heute ein spezialisierter Obstbaubetrieb. Doch nicht nur für den Verzehr, sondern natürlich auch traditionell zum Brennen, wie es hier seit jeher üblich ist. So wie vielen Brennern in Baden wurde auch Klemens das Destillieren in die Wiege gelegt. „Auch mein eigener Sohn hat als 3-jähriger den Touristen schon erklärt, wie es geht“.

„Manche Arten würde es ohne das Brennen hier nicht mehr geben“

Das Kleinbrennertum in Baden trägt einen großen Anteil zur Erhaltung von Kulturarten bei, denn so manche Frucht ist heutzutage nicht mehr marktfähig. „Für die Zibärtle existiert kein Pflanzenschutz und ohne das Brennen gäbe es diese hier vermutlich schon lange nicht mehr“. Durch das Brennen werden auch Rückzugsgebiete für Wildtiere, sowie eine große Artenvielfalt auf den Feldern erhalten.

"In der Zeit des Brennens ist es ruhiger und man kann zu sich finden"

Hier auf dem Hof lebt man stark mit den Jahreszeiten und es gibt alle vier Wochen etwas anderes zu tun. „Man ist Anbauer, Erntehelfer und Brenner zugleich“, doch das macht für Klemens den besonderen Reiz aus, denn langweilig wird es nie.

„Mit den Besuchern über die Brände philosophieren, das macht am meisten Spaß!“

Als begabter Entertainer gibt er gerne auch mal ein Ständchen auf dem Akkordeon zum Besten. In seiner Schnapslounge direkt beim Hof degustiert er seine Schnäpse mit Besuchern und kommt dabei schnell ins Philosophieren.